Die Idee von altershomogenen Gruppen, die einen Großteil ihrer Wachzeit ohne Wahl an einem Ort zusammen sein und “lernen” müssen, ist eine Erfindung der Schulpflicht und eine Entwicklung, die mit der industriellen Revolution – also menschheitsgeschichtlich gesehen sehr neu – einher gegangen ist. Davor wuchs der junge Mensch immer in kleinen altersgemischten Gruppen auf und es war ganz selbstverständlich, dass dort Klein von Groß und umgekehrt gelernt hat. Und ganz selbstverständlich, dass davon alle profitiert haben und daran gewachsen sind. Auch heute noch lässt sich das im Großfamilienverbund bzw. in jedem Setting, wo sich Menschen aller Altersstufen wertungsfrei begegnen können, beobachten. Die natürliche Art und Weise, wie damit nachhaltiges Wissen und Kulturtechniken sowie Rituale und Gepflogenheiten weitergegeben werden, berührt mich bei der Beobachtung dieses freien MITANANDAs zutiefst. Da braucht es weder ständiges Sich-Beweisen noch Angeberei, weder schädlichen Wettbewerb noch ein Ausschließen oder Kleinmachen des Anderen. Altersgemischte Gruppen führen zu einem gesunden, wertschätzenden und achtsamen, respektvollen Umgang MITANANDA – mit Freude gemeinsam. Und wer sich das nicht vorstellen kann, der ist eingeladen, genau das auf unserem großen Sommertreffen zu erleben, wenn Kinderbanden jeden Alters tagelang mit leuchtenden Augen durch die Gegend ziehen, Spiele erfunden werden und Freundschaften fürs Leben entstehen. Eine herzliche Einladung!