Wir verlieren uns oft im stressigen Terminkalender, hetzen durch unsere Tage und erwarten von unseren Kindern, dass sie funktionieren. Dabei vergessen wir, dass unser Alltag die Kindheit unseres Kindes ist. Lasst uns innehalten und uns bewusst machen, was (d)ein Kind für seine gesunde Entwicklung und persönliche Entfaltung braucht.
1. Zeit: „Ich habe Zeit für dich“
Nimm dir bewusst Zeit für dein Kind. Lass den Haushalt einfach mal Haushalt sein und finde gemeinsam etwas, was euch Beiden Freude bereitet. Lass dich ein, genieße den Moment und lass dich anstecken von der Begeisterung deines Kindes. Oft kann es hilfreich sein, bewusst Zeitfenster füreinander einzuplanen, damit der hektische Familienalltag diese „magischen Momente“ nicht einfach verschlucken kann.
2. Ruhe: „Ich schenke dir Ruhe“
Jeder Mensch, egal wie alt er ist, braucht Phasen der Ruhe und Erholung. Gerade Eltern tendieren oft dazu, einem vollgefüllten Termin- und Familienkalender hinterher zu hetzen und sich vor Langeweile zu „fürchten“. Gönnt euch „Pyjamatage“, entspannt verbrachtes Regenwetter, „Offlinetage“ zum Aufladen. Lasst euch davon überraschen, wie viel Kreativität und Fülle im augenscheinlichen „Nichts“ zu finden ist.
3. Körperlichkeit: „Ich spüre dich“
Wir alle brauchen den Anderen, um uns selbst spüren und erfahren zu können – körperliche Nähe und Zuwendung ist ein absolutes Grundbedürfnis des Menschen. Natürlich immer die Bedürfnisse des Gegenübers und den persönlichen Raum des Anderen achtend. Lasst uns wieder bewusst näher kommen und Möglichkeiten finden, Körperlichkeit zu leben. Umarmungen bei Begrüßung, zärtliche Berührungen im Gespräch oder Kuschelmomente im Alltag – lasst uns mutig sein und uns körperlich nahe kommen, denn erst dann entsteht Intimität, nach der wir uns alle sehnen.
4. Verlässlichkeit: „Ich bin für dich da“
Vertrauen entsteht durch die immer wiederkehrende Erfahrung, dass wir uns aufeinander verlassen können. Wir sind für einander da und können uns jederzeit aufeinander verlassen. Dieser „sichere Hafen“ ist das Fundament eines erfüllten, glücklichen Lebens. Wir als Eltern gehen da wie überall mit gutem Vorbild voran: Wir sagen, was wir tun und wir tun, was wir sagen.
5. Sicherheit: „Du hast alles, was du brauchst.“
Materielle, körperliche, emotionale, persönliche und individuelle Sicherheit brauchen Groß und Klein um sich entfalten zu können. Sicherheit auf allen Ebenen entspannt uns und ermöglicht erst jeden weiteren persönlichen Ausdruck und unser Einlassen ins Leben.
6. Respekt/Wertschätzung/Kommunikation: „Ich sehe dich in deiner Einzigartigkeit“
… ist wohl einer der kraftvollsten Sätze, die wir Anderen schenken können. Achtsamer Umgang, wertschätzende Kommunikation und liebevolle Annahme, für das, was ist. Bei dir ebenso wie bei deinem Kind.
7. Klarheit: „Ich gebe dir Halt“
Wissen wir genau, was wir wollen, wer wir sind und was wir brauchen, dann entsteht ein kraftvoller Raum von Klarheit für dich und alle in deinem Umfeld. Dies hilft deinem Kind dabei, sich zu orientieren und sich selbst zu spüren. Die Verantwortung und die Entscheidungs-„Gewalt“ liegen klar bei dir als Elternteil und dein Kind darf sich in dem von dir vorgegebenen Rahmen und gemeinsam gestalteten Raum erfahren.
8. Eigenwirksamkeit: „Du darfst Erfahrungen machen“
Eigenwirksamkeit bedeutet, dass wir das Gefühl haben, etwas im Leben bewirken zu können, ein „Mitspracherecht“ zu haben, gehört und gesehen zu werden und über mich selber entscheiden zu dürfen. Dein Kind möchte Schöpfer seines eigenen Lebens sein und das darf geübt werden im „Mitananda“ – mit Freude gemeinsam.
9. Bedingungslose Annahme: „Du bist gut so, wie du bist“
Der Mensch sehnt sich nach einem wertungsfreien Raum. Das Erschaffen ebendieser ist eine der Grundaufgaben von Elternschaft. Du bist gut, wie du bist, egal was passiert und egal, was du tust.
10. Liebe: „Ich liebe dich.“
Love is all you need – niemand kann zu viel lieben oder geliebt werden. Miteinander Zeit verbringen, dem Anderen zu dienen, sich zu beschenken, miteinander zu reden und körperliche Nähe sind allesamt Ausdrucksformen der Liebe. Was davon braucht dein Kind?
Um all das deinem Kind auch geben zu können,
was brauchst du?
Wunderschön zusammengefasst, liebe Nina! Danke für die klaren Worte!