Schaut man in die Natur, so ist ein Jahreszyklus wie eine große Amplitude mit dem Höhepunkt zur Sommersonnenwende. Sind die Tage lang herrscht Fülle, Geschäftigkeit, wir und alles um uns befinden uns am äußersten Punkt, im Außen passiert Leben. Geht das Pendel langsam wieder zurück, befindet sich die Mitwelt im Rückzug. Die Bäume ziehen ihre Säfte ein, die Menschen spüren ebenfalls den Sog zur Innenschau, zum Innehalten. Hat Väterchen Frost die letzten Blätter von den Zweigen geknabbert, zeigt sich alles bar, nackt, reduziert auf die Wesentlichkeit. Stille kehrt ein, ein scheinbarer Stillstand, der allerdings tief im Innersten das Neue erschafft. In der dunkelsten Nacht wird das Licht geboren, ungesehen von der Welt. Und es darf wachsen, bis es hell genug ist, um alles aus dem Dornröschenschlaf zu küssen.
Wir möchten euch an diese Schaffenspause, diesen Moment des letzten Ausatmens erinnern, in dem wir uns gerade befinden, diesen Nullpunkt, in dem das Pendel seine Richtung wechselt. Und euch vielleicht dazu inspirieren, wirklich in diese Stille, in die Zeit zwischen die Zeiten, einzutauchen. Seit vielen Jahren zelebrieren wir unseren “heiligen Winterschlaf”, bei dem wir von spätestens 21.12. bis mindestens 8.1. einen ganz bewusst blanken Terminkalender haben, uns nichts vornehmen außer zu sein. Daher sind wir in dieser Zeit auch nicht erreichbar und beantworten keine Anfragen. Wir genießen diese “Auszeit” sehr und laden euch ein in diesen Raum, in dem alles sein darf und nichts muss. Wir danken euch für ein Jahr der Fülle, des Wachstums, der tiefen Begegnungen, der ausgelassenen Feste. Für das kommende Jahr haben wir viel vor und freuen uns auf ein Wiedersehen in neuer Frische, nach der Bärenhöhlenkuschelzeit. Gute Nacht, ihr Lieben!